Wuppertal steht bekanntlich zur Zeit finanziell nicht besonders gut da. Warum das so ist, kann man der beigefügten Rede von Herrn Dr. Slawik zum Haushaltsplan-Entwurf 2016-2017 entnehmen (Link, öffnet in neuem Fenster). Die Bewertung möchten wir dem geneigten Leser selbst überlassen.

Die Auswirkungen dieser Finanzknappheit auf unsere einstmals durchaus schöne Stadt sind jedoch inzwischen überall unübersehbar: Nicht wenige Straßen rufen beim Befahren Gedanken an einen beschaulichen Feldweg wach, und so manche Brücke und Treppe gibt sich ungestört von lästigen Sanierungsmassnahmen dem friedlichen Verfall hin, der Zustand vieler Schulen und Sporthallen ist erbarmungswürdig.

Nun könnten sparsame Gemüter einwenden, dass all dies nicht lebenswichtig und somit verkraftbar sei, und wer wenig Wert legt auf eine gepflegte und gut erhaltene Umgebung mag durchaus geneigt sein, dem zustimmen.

Anders hingegen sieht es bei den Belangen der Daseinsvorsorge aus: Die können nämlich durchaus lebenswichtig sein. Und hier hat der WDR in seinem Magazin Markt soeben ein wichtiges Faktum aufgedeckt: Wer in Wuppertal den Notarzt rufen muss sollte fest im Glauben sein, denn es ist beileibe nicht sichergestellt, dass dieser auch in einer angemessenen Frist eintrifft (Link, öffnet in neuem Fenster).

Üblich ist demnach in NRW eine Hilfsfrist von acht Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes. Während es z.B. in Mönchengladbach vorbildlicherweise möglich ist, diese Frist kontinuierlich einzuhalten, gilt in Wuppertal bereits eine durchaus umstrittene Fristverlängerung auf zehn Minuten – zwei Minuten mehr also, die über Leben und Tod entscheiden können. Damit jedoch nicht genug: Auch diese bereits verlängerte Hilfsfrist wird in unserer Stadt häufig nicht eingehalten – wenn überhaupt (Link, öffnet in neuem Fenster).

Fazit: Wer in Wuppertal einen Notarzt rufen muss ist gut beraten, vorsorglich auch gleich einen Geistlichen zu bestellen – man weiss ja nie, wer zuerst da ist! Und falls alle Stricke reissen: Wenn’s der Notarzt nicht rechtzeitig schafft kommt nach dem Priester auf jeden Fall der Pathologe – und der ist ja schließlich auch Mediziner. Alles ist gut…