Die Wuppertaler SPD hat Strafanzeige wegen des von unserem Spitzenkandidaten Alexander Gauland verwendeten Begriffes „entsorgen“ gestellt. „Die Wortwahl der AfD war schon immer abstoßend. Jetzt ist sie so menschenverachtend geworden, dass wir Strafanzeige erstattet haben.“, so SPD-Vorsitzender Heiner Fragemann (Link).

Zudem erwarte die SPD darüber hinaus von der Wuppertaler AfD, dass sie sich von solchen Formulierungen und solchen widerwärtigen Haltungen klar distanziere und sich öffentlich entschuldige. „Ansonsten bestätigt auch die Wuppertaler AfD, dass sie nicht nur ohne jeden menschlichen und politischen Anstand agiert, sondern den Boden der demokratischen Auseinandersetzung verlassen hat.“, sagt SPD-Vorstandsmitglied Alexander Hobusch, der in diesem Zusammenhang auf die Beschmierung von SPD-Wahlplakaten teilweise mit Nazi-Emblemen hinweist.

Na, das wollen wir doch mal wirken lassen. Und dann machen wir das, was der gute Herr Fragemann und seine Mannen besser selbst getan hätten, bevor sie sich derart weit aus dem Fenster gehängt haben: Wir schauen mal genauer hin. Und was müssen wir feststellen? Herr Fragemann hat leider vergessen, wo er schon dabei war, konsequenterweise auch eine Strafanzeige gegen seine Parteigenossen Sigmar Gabriel und Johannes Kahrs zu stellen, die beide noch vor nicht allzu langer Zeit Angela Merkel „entsorgen“ wollten (Link 1, 2). Wie war das doch gleich noch mit der Distanzierung und der öffentlichen Entschuldigung, Herr Fragemann? Wie war das mit dem von Ihnen strapazierten menschlichen und politischen Anstand? Haben wir da im Zusammenhang mit den Äußerungen Ihrer Parteigenossen bei Ihnen vielleicht etwas verpasst? Oder gelten Ihre moralischen Leitplanken nur für die politische Konkurrenz?

Zu allem Überfluss weist der Parteikollege des Herrn Fragemann, Alexander Hobusch, in diesem Zusammenhang darauf noch hin, daß SPD-Wahlplakate mit Nazi-Emblemen beschmiert würden. Interessant, nicht wahr? „In diesem Zusammenhang“ ist nett formuliert – es soll offenbar suggerieren, daß die AfD sowohl mit Nazi-Emblemen als auch mit der Beschädigung von SPD-Wahlplakaten etwas zu tun haben könnte. Wir können Herrn Hobusch hier nur nahelegen, ab und zu einmal einen Blick auf unsere Facebookseite zu werfen: Dort haben wir nämlich bereits vor ca. zwei Wochen auf die Beschädigung von SPD-Wahlplakaten aufmerksam gemacht und uns nicht nur davon vehement distanziert, sondern auch unsere Mitglieder und Freunde ausdrücklich aufgefordert, sich an solchen Zerstörungen keinesfalls zu beteiligen und diese aktiv zu unterbinden, wenn sie Zeuge solcher Aktionen werden – auch, wenn diese sich gegen Plakate der Konkurrenz richten. DAS, werte Kollegen von der SPD, ist menschlicher und politischer Anstand! Lassen Sie das einfach mal wirken!

Nebenbei bemerkt: Von einer Distanzierung der SPD bezüglich der permanenten Zerstörungen von AfD-Plakaten, Angriffen auf AfD-Mitglieder und deren Eigentum etc. haben wir übrigens bis heute nichts vernommen.

Also, liebe SPD-Kollegen – vielleicht denken Sie in Zukunft erst noch einmal nach, bevor Sie die AfD für etwas an den Pranger stellen wollen, was in Ihrer eigenen Partei sogar in größerem Umfang gang und gäbe ist. Wenn Sie den Balken aus ihrem eigenen Auge entfernen sehen Sie vielleicht klarer – und werden eventuell auch ein wenig glaubwürdiger. Ansonsten machen Sie sich nämlich einfach nur lächerlich.