Bei der SPD findet aktuell ein weiterer Personalwechsel statt: Nach dem unrühmlichen Abgang zweier Generalsekretärinnen sucht die SPD nun ihr Heil in Hubertus, jenem Generalsekretär, der weiland bekanntlich floppte, als er versuchte, Peer Steinbrück ins Kanzleramt zu hieven. Jetzt erhält er seine zweite Chance und gibt der Welt am Sonntag ein Interview, das sich vor allem dadurch auszeichnet, dass es nichts aussagt. Jedenfalls nichts zu den drängenden Problemen unserer Zeit: Staatsschuldenkrise, Energiekrise, Niedrigzins, Flüchtlingskrise und islamischer Terror, um nur einige, und zwar die wichtigsten, zu nennen.

Allerdings wurde er von den Journalisten diesbezüglich auch gar nicht erst befragt: Es hätte sonst vielleicht unangenehm auffallen können, dass die SPD dazu nicht einmal einfache Antworten zu bieten hat, sondern gar keine. Das ist ja auch kein Wunder, hat die SPD in ihrer Regierungsverantwortung doch selbst maßgeblich zu den jetzigen Zuständen in unserem Land beigetragen.

Da ist es nur gut , dass der Herr Heil weiß, wo die wahren Probleme liegen: „Es kann nicht sein, dass Menschen die hart arbeiten, mehr Steuern zahlen als Menschen, die von ihren Zinserträgen leben.“ (Link) Ah ja! Toll! Wir hätten da mal eine Frage, Herr Heil: Zinsen? Welche Zinsen? Haben wir da was verpasst?

Irgendwie scheint der SPD und ihrem neuen Generalsekretär bei ihrem Lieblingsthema soziale Gerechtigkeit entgangen zu sein, dass sich in Zeiten des Niedrigzinses um die 1%, bei einer offiziellen Inflationsrate von 1,4% bis 1,9%, Vermögen nicht länger vermehrt, sondern vermindert – mit der Folge, dass Millionen Sparer um ihre bitter notwendige private Altersversorgung gebracht werden. Aber was gehen einen SPD Generalsekretär schon die vielen kleinen Leute an? Auf Kritik der SPD gegenüber der EZB wartet man übrigens bisher vergeblich (Link).

Statt dessen wird nach guter alter Sozen-Tradition wieder einmal der Gegensatz zwischen Reich und Arm aus dem Hut gezaubert. Wenn nichts mehr geht – Reiche bashen geht schließlich immer.

Und das Programm kann man ja notfalls bei der AfD abschreiben… (Link)